Westfield Seven Bj.88 1700ccm
Nach über 20 Jahren mit unserem Alfa lief uns ein weiterer Klassiker zu. Zweimal durchstöberten wir England auf der Suche nach einem interessanten Lotus Super Seven-Derivat, zum Beispiel einem Caterham oder Westfield. Wir haben schlechte und sehr gute Autos gesehen. Leider ließ sich aber nie klären, ob sie in Deutschland zulassungsfähig gewesen wären.
Im Sommer 2009 gab es bei ebay, nur 150 Kilometer entfernt von uns, einen Westfield zu einem Preis, der selbst in England günstig gewesen wäre.


Auf der Heimfahrt nach dem Kauf benötigten wir den ADAC, weil die Lichtmaschine ausfiel. Also gabs tags darauf eine Fiesta-Lima vom Schrott. Die kleinen schwarzen Spiegel wurden gegen Chromspiegel ausgestauscht, ansonsten gabs erstmal nichts zu meckern.
Die ersten Fahrten waren völlig irre. Der Wagen hat ein tolles Leistungsgewicht: 1 PS muss nur 4 Kilogramm bewegen. Ein Rennwagen mit einem betörenden Sound. Der getunte 135 PS-Motor singt obenheraus den vielzitierten "glorious scream".



Also ab zum Padborg-Ring, denn dies Auto wurde nicht wegen der Formen angeschafft, sondern wegen der Eignung als Racer. Seit einer Kart-Saison in 2002 brannte die Begeisterung fürs schnelle Fahren immer heftiger.
Obwohl viel schwächer motorisiert, konnte der Westfield mit viel teureren Autos locker mithalten, weil er mit nur 560 Kilogramm sehr leicht ist. Demnächst bleiben Reserverad, Beifahrersitz und Windschutzscheibe zu Hause. Zusammen mit einer leichten Rennbatterie werden wohl ca 510 kg zu erreichen sein.


Leider zeigte das ansich gut erhaltene Auto schnell Schwächen. Die Vergaser liefen aufgrund der starken Motorschwingungen bei hohen Drehzahlen über. Die Schwimmernadelventile tanzten regel- recht in ihren Führungen. Neue Ventile und ein Benzindruckbegrenzer zusammen mit Schwingungsdämpfern im Bereich der Vergaser- befestigungsschrauben waren die Lösung. Durch die manchmal etwas übertriebene Fahrfreude verabschiedete sich leider auch die Kopfdichtung, wohl ohne größere Schäden.
Nun warten ich und das Auto auf 2010 und die nächste Saison. Was für'n Spaß......






Der Wagen wird von einem getunten Ford-Crossflowmotor angetrieben. Über einen Gitterrohrrahmen wurde eine Außenhaut aus Glasfaserkunststoff gezogen. Es gibt keine Heizung oder Lüftung. Die Türen aus flexiblem Plastik kann man aushängen. Man sitzt auf leichten Sitzkissen ohne jede Verstellmöglichkeit. Die Lenkung ist so direkt, dass ungeübte Fahrer bei jedem Schaltvorgang das Steuer verreissen.