Nach über 20 Jahren mit unserem Alfa
lief uns ein weiterer Klassiker zu.
Zweimal durchstöberten wir England
auf der Suche nach einem interessanten
Lotus Super Seven-Derivat, zum Beispiel
einem Caterham oder Westfield.
Wir haben schlechte und sehr gute Autos
gesehen. Leider ließ sich aber nie
klären, ob sie in Deutschland zulassungsfähig gewesen wären.
Im Sommer 2009 gab es bei ebay, nur
150 Kilometer entfernt von uns, einen
Westfield zu einem Preis, der selbst in
England günstig gewesen wäre.
Auf der Heimfahrt nach dem Kauf benötigten wir
den ADAC, weil die Lichtmaschine ausfiel. Also
gabs tags darauf eine Fiesta-Lima vom Schrott.
Die kleinen schwarzen Spiegel wurden gegen Chromspiegel
ausgestauscht, ansonsten gabs erstmal nichts
zu meckern.
Die ersten Fahrten waren völlig irre. Der Wagen
hat ein tolles Leistungsgewicht:
1 PS muss nur 4 Kilogramm bewegen. Ein Rennwagen
mit einem betörenden Sound. Der getunte 135 PS-Motor
singt obenheraus den vielzitierten "glorious scream".
Also ab zum Padborg-Ring, denn dies Auto wurde nicht
wegen der Formen angeschafft, sondern wegen der Eignung
als Racer. Seit einer Kart-Saison in 2002 brannte die
Begeisterung fürs schnelle Fahren immer heftiger.
Obwohl viel schwächer motorisiert, konnte der Westfield
mit viel teureren Autos locker mithalten, weil er
mit nur 560 Kilogramm sehr leicht ist. Demnächst bleiben
Reserverad, Beifahrersitz und Windschutzscheibe zu Hause.
Zusammen mit einer leichten Rennbatterie werden wohl ca 510 kg
zu erreichen sein.
Leider zeigte das ansich gut erhaltene Auto schnell Schwächen.
Die Vergaser liefen aufgrund der starken Motorschwingungen
bei hohen Drehzahlen über. Die Schwimmernadelventile tanzten
regel- recht in ihren Führungen. Neue Ventile und ein Benzindruckbegrenzer
zusammen mit Schwingungsdämpfern im Bereich der
Vergaser- befestigungsschrauben waren die Lösung.
Durch die manchmal etwas übertriebene Fahrfreude verabschiedete
sich leider auch die Kopfdichtung, wohl ohne größere Schäden.
Nun warten ich und das Auto auf 2010 und die nächste Saison.
Was für'n Spaß......
Der Wagen wird von einem getunten Ford-Crossflowmotor
angetrieben. Über einen Gitterrohrrahmen wurde eine
Außenhaut aus Glasfaserkunststoff gezogen. Es gibt
keine Heizung oder Lüftung. Die Türen aus flexiblem Plastik
kann man aushängen. Man sitzt auf leichten Sitzkissen
ohne jede Verstellmöglichkeit. Die Lenkung ist so direkt,
dass ungeübte Fahrer bei jedem Schaltvorgang das Steuer
verreissen.